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Das Schabbat-Tor bildete das Gegenstück zur Schabbat-Kette (siehe Station 1, Schabbat-Kette) am unteren Ende des jüdischen Viertels; gleich dieser diente es dem Schutz der Schabbat-Ruhe.
»An der Südwestecke«
des Viertels, so erinnert sich der 1913 in Eisenstadt geborene Meir Ayali,
Meir Ayali (Übersetzer: Johannes Reiss): "Meine Kindheit in der Judengasse in Eisenstadt"»beim Ausgang auf die 'Straße', befand sich ein Gittertor, das, ähnlich den dicken und schweren Eisenketten im Osten, auch an den Abenden vor Schabbattagen und Festen bis zum Ausgang des Schabbats bzw. des Festes für jeglichen Fahrzeugverkehr geschlossen wurde.«
Das Eisenstädter Schabbat-Tor, etwas unterhalb (sprich östlich) des heutigen Einfahrtsbereichs in die Unterbergstraße bzw. Wertheimergasse gelegen, ist nicht erhalten; die Tradition der Schabbat-Tore wird allerdings in Teilen der jüdischen Welt bis auf den heutigen Tag fortgeführt - so etwa in Kirjat Mattersdorf, einem Viertel Jerusalems, das nach der Vertreibung der burgenländischen Juden von der Mattersburger Rabbinerdynastie Ehrenfeld gegründet wurde ...
Schabbat-Tor in Kirjat Mattersdorf, Jerusalem.
Christof Habres/Elisabeth Reis: Jüdisches Burgenland. Entdeckungsreisen. Wien 2012. bes. S. 68-73.
Johannes Reiss: "... weil man uns die Heimatliebe ausgebläut hat ... Ein Spaziergang durch die jüdische Geschichte Eisenstadts". Eisenstadt 2001. bes. S. 24ff.